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Das Ausgeh- und Flanierviertel „La Lonja“ in der Altstadt von Palma

Die altehrwürdige Seehandelsbörse verlieh dem zentralen Stadtteil seinen Namen

Wörtlich übersetzt bedeutet das spanische Wort „Lonja“ (katalanisch: „Llotja“) die Börse. In der Tat leitete sich der Name des zentral in der Altstadt von Palma de Mallorca und im Bezirk „Distrito Centro“ gelegenen Stadtteils „La Lonja-Borne“ von der historischen, im gotischen Stil zwischen 1420und 1452 errichteten Seehandelsbörse „Llotja de Palma“ bzw. „Lonja de los Mercaderes“ an der Avinguda de Gabriel Roca in unmittelbarer Nähe des Hafens und der Kathedrale „La Seu“ ab. Die bis in die 1830er Jahre auch als Zentrum für die Instandhaltung des Hafens genutzte Börse diente ab Mitte des 19. Jahrhunderts sowie bis in die 1960er Jahre auch abwechselnd als Waffendepot, Kanonenfabrik sowie Gerichtsgebäude und Kunstmuseum. Das in den Jahren 2013 bis 2014 umfassend sowie von Grund auf sanierte Gebäude ist ein international bekanntes kulturhistorisches Kleinod und eines der wichtigsten Wahrzeichen La Palmas. Eine Besichtigung des bereits von weitem sichtbaren und beeindruckenden Bauwerks sowie Besuche der regelmäßig dort stattfindenden Kunstausstellungen sind ein perfekt geeigneter Auftakt, um auch die vielen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten im umliegenden Viertel La Lonja zu entdecken.

Das Ausgeh- und Flanierviertel „La Lonja“ in der Altstadt von Palma

Die kunstvoll gestaltete Kathedrale und die Gräber der mallorquinischen Könige

In der Nachbarschaft der Börse gelegen und nur einen Katzensprung von dieser entfernt, liegt die von 1230 bis Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Kathedrale und Bischofskirche „La Seu“. Durch die lang währende Bauzeit vereint der imposante Sakralbau zahlreiche, jedoch harmonisch miteinander verbundene und sich ästhetisch ergänzende Stilelemente der Gotik, der Renaissance, des Manierismus, Barock und Klassizismus sowie des katalanischen Modernisme (Jugendstil). Die Gestaltung des Inneren erfolgte durch heute so berühmte Architekten und Künstler wie Antoni Gaudí, Juan Rubió, Josep Maria Jujol und Vicenç Vilarrubias sowie Jaume Llongueras, Joaquín Torres García und Iu Pascual. An Theologie und Kirchengeschichte interessierte Urlauber können auch das in einem Nebenbau befindliche und äußerst umfangreiche Archiv der Kathedrale „Archivo Capitular de Mallorca“ mit einem Bestand von über 6.000 Schriftstücken sowie 5.000 Büchern besichtigen. In dem Gottesbau haben auch die früheren Könige Mallorcas Jakob II. (1243-1311) und Jakob III. (1315-1349) ihre letzte Ruhestätte gefunden. Auch nur einige wenige Schritte von der Börse und der Kathedrale entfernt liegt die nicht minder sehenswerte Basilika „Sant Francesc“ aus dem späten 13. Jahrhundert.

Museum mit Sicht auf Bucht und Burg, Kunst im Palast und Schatten unter Palmen

Das Viertel La Lonja in der historischen Altstadt Palmas ist außer für seine vielen weiteren alten und mittlerweile größtenteils originalgetreu renovierten Gebäude, in denen oftmals Hotels, Restaurants und Geschäfte untergebracht sind, auch für das 2004 neu eröffnete Kunstmuseum „Es Baluard“ in einer ehemaligen Bastion der alten Stadtmauer am Passeig Marítim und der Plaça de la Porta de Santa Catalina bekannt. Auf drei Stockwerken und einer Fläche von 5.000 m² sind häufig wechselnde Ausstellungen sowie spektakuläre Ausblicke über die gesamte Stadt La Palma und die vorgelagerte Bucht zu sehen. Ein beliebtes Fotomotiv der Besucher ist die Anfang des 14. Jahrhunderts erbaute Festung „Castell de Bellver“, in der sich das Museum zur Stadtgeschichte von La Palma befindet.

Noch näher an der Börse und mitten im Stadtteil liegen die große Kunstausstellung der „Fundación Bartolomé March“ im Palast „Paulau March“ von 1939 am Carrer del Palau Reial und der „Parc de la Mar“ samt großem Wasserbassin und Fontäne direkt vor der Kathedrale. Hinter bzw. vor der von Palmen gesäumten Grünanlage verläuft die weiter oben bereits erwähnte, nach einem früheren Hafenmeister benannte Avinguda de Gabriel Roca (Paseo Marítimo/Passeig Marítim), auf der ungefähr alle 20 Minuten ein Bus für Sightseeingtouren (Línea 50) durch die Altstadt Palmas Station macht.

Auf den Plätzen und in den Straßen des Viertels tobt fast um die Uhr das Leben

Als einer der schönsten und reichhaltig mit gastronomischen Einrichtungen ausgestatteten Plätze im Viertel La Lonja in der Altstadt Palmas gilt die vor allem abends und nachts gut besuchte und lebendige Plaça de la Drassana. Neben zahlreichen Bars und Cafés finden Besuche hier zwei traditionsreiche Galerie sowie unzählige Geschäfte für Kleidung, Stoffe und Parfüms sowie Möbel und Bücher. Boutiquen für Souvenirs und alle möglichen Mitbringsel von Mallorca gibt es in großer Anzahl auch in den vielen kleinen umliegenden Gassen und Straßen Carrer de Sant Pere, Carrer de la Llotja, Carrer del Vi und Carrer dels Apuntadors sowie Carrer del Forn de la Gloria. Für Einkauf und Shopping aller Art ebenso gut geeignet sind die nicht weit entfernten Flaniermeilen Paseo del Borne, Avenida de Antonio Maura und Avenida Jaime III sowie natürlich auch die Rambla de Palma. Ein schöner Spaziergang führt über den Paseo/Passeig Mallorca von der Plaza Puerta de Santa Catalina entlang des historischen Kanals „Torrente de la Riera“ bis zum Altstadtring Avenidas. Jedes Jahr im September findet auf den Straßen und Plätzen des Viertels die populäre und von Einheimischen wie ausländischen Gästen gut besuchte Kunstnacht „Noche de las Artes“ statt.

Das malerische „Haus des Adlers“ und das Parlamentsgebäude der Balearen

Auch in umliegenden Stadtteilen des „Distrito Centro“ gibt es für Gäste viel zu sehen und zu entdecken. An der Plaza de Cort im gleichnamigen Stadtteil weiter östlich liegt das Rathaus von La Palma. Ein bekanntes Gebäude in der angrenzenden Calle Colón/Carrer Colom ist das prachtvolle „Edificio El Águila“ von 1908 mit einer verschwenderisch und facettenreich geschmückten Fassade. Im Viertel Sant Nicolau im Norden befindet sich die versteckte Plaza del Mercat mit schönen Jugendstil-Häusern und kleinen Restaurants. Eine bekannte Attraktion ganz in der Nähe ist auch der Sitz des Parlaments im Gebäude des „Círculo Mallorquín“ am Carrer de la Concepción.

Fotos: Andreas Trojak – wirMallorca.de
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