Catedral de Mallorca: Ein Inselwahrzeichen der Superlative

Die Kathedrale der Heiligen Maria ist ein bedeutendes Wahrzeichen der mallorquinischen Hauptstadt Palma de Mallorca und zudem der Bischofssitz des gleichnamigen Bistums. Umgangssprachlich nennen die Mallorquiner ihre Bischofskirche „La Seu“. Die prachtvolle Bauweise wurde unter anderem nach den Plänen des Stararchitekten Antoni Gaudi umgesetzt. Heute finden in dem Dom regelmäßig Gottesdienste statt und zudem ist er Anlaufstelle unzähliger Urlaubsgäste, die die Schönheiten von Palma erkunden möchten.

Geschichte, Entstehung und Bauweise

1230: Nach lang ersehnter Befreiung von der Herrschaft der Mauren, die die Insel einst regierten, legte König Jaume I. die Grundsteinlegung zum Bau der Kathedrale von Palma. Der Sohn des Königs, Jaume II., setzte die Wünsche seines Vaters, nach dessen Tod, weiter um. Er war es auch der ein Mausoleum für seine Königsfamilie plante und in den Bau integrieren ließ.

Es sollte 400 Jahre dauern, bis der Bauabschnitt des Kirchenschiffs als beendet erklärt wurde und das Hauptportal des Münsters eingeweiht werden konnte. Viele weitere Jahre vergingen, bis das Gesamtbauwerk von La Seu vollständig errichtet war. Doch alsbald begannen bereits erste Umstrukturierungsarbeiten.

Diese leitete ab dem Jahr 1904 der katalanische Stararchitekt Antoni Gaudi. Er begann die Kathedrale der Heiligen Maria im Modernisme, einer Jugendstilrichtung, umzugestalten. Er sorgte für die Verlegung des Chorraums in die heutige Königskapelle. Er entwarf einen Hohlraum über dem Chorgestühl. Fortan konnte sich der Gesang, ganz ohne Mikrofon, im gesamten Innenraum verbreiten. La Seu wurde fast vollständig aus Sandstein errichtet und gilt bis heute als eines der bedeutendsten Bauwerke Europas.

 

Architektonische Besonderheiten

Es gibt einige architektonische Besonderheiten, deren genauere Betrachtung durchaus lohnenswert ist: Der große Glockenturm über dem Portal de L’Amoina beispielsweise beherbergt insgesamt neun gusseiserne Glocken. Eine der Glocken, die Glocke „N’Eloi“ wiegt allein rund 4.500 kg. Die fünf bunten Rosettenglasfenster stammen allesamt aus dem 14. Jahrhundert und zählen zu den größten Kirchenfenstern auf unserer Erde. Zudem verwandelln Sie den Dom regelmäßig in ein berauschendes Farbschauspiel. In der Kathedrale wurden zudem noch 60 weitere Glasfenster verbaut. Wer das unvergleichliche Farbenspiel einmal selbst erleben möchte, sollte seinen Besuch in die frühen Morgenstunden verlegen! Dann fallen die ersten Sonnenstrahlen des Tages durch die hohen Kirchenfenster und verwandeln das Innere in ein Meer aus Farben – eine ganz besondere Atmosphäre!

Im alten Teil des Münsters, liegt die königliche Kapelle: „Capellia Real“. Hier befinden sich noch heute die Grabstätten der einstigen Gründer: Könige Jaime I. bis III und deren Familien. Schauen Sie sich bei der Besichtigung auch die drei großen Eingangsportale der Kirche genauer an. Das „Porta del Mirador“ besteht beispielsweise aus einem 15 m hohen Spitzbogen auf dem Szenen des Abendmahls zu sehen sind. Von den Stufen des Haupteingangs, „Portal Major“, haben Sie eine phantastische Aussicht auf den nahegelegenen Königspalast „Almudaina“ indem noch heute regelmäßig wichtige Staatsempfänge stattfinden.

Übrigens die Orgel stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde von dem einheimischen Orgelbauer Gabriel Tomás in traditioneller Bauweise errichtet. Auch heute noch finden immer wieder bedeutende Restaurierungsarbeiten an der Kirche der Heiligen Maria statt. Zuletzt wurde von dem mallorquinischen Künstler Miquel Barceló die Sankt-Peters-Kapelle im rechten Seitenschiff aufwendig restauriert. Zu dessen feierlichen Einweihung sogar das spanische Königspaar den Weg auf die Insel fand.

Maße:

• Länge: 109 Meter, Breite: 33 Meter. Mit rund 44 Metern Höhe zählt die Kathedrale von Palma zu einem der höchsten Kathedralbauten Europas.
• Das Hauptschiff hat eine Länge von 75 m und ist 19,5 m breit.
• Die beiden Seitenschiffe sind je 86 Meter lang und 10 Meter breit. Sie ragen 30 Meter in die Höhe.
• Die Königskapelle ist auch unter dem Namen „Presbyterium“ bekannt, beherbergt den Chor und hat eine hat eine Gesamtfläche von 544 Quadratmetern.
• Ganz besonders sind die großen Facettenfenster an der Ostseite des Doms. Sie sind 12,5 Meter hoch und es wurden über 1200 farbige Glasteile in Handarbeit verarbeitet. Einfach unvorstellbar!

Museum:

Wer mehr über die Geschichte des mallorquinischen Doms erfahren möchte und zudem wertvolle Kostbarkeiten anschauen möchte, sollte das Museum besuchen. Es wurde bereits im Jahr 1932 eröffnet und zeigt unteranderem einige gotische Gemälde­ und Skulpturen sowie Sammlungen von bedeutenden Schmiedearbeiten aus früheren Jahrhunderten.

Führung: Über den Dächern Palmas

215 Treppenstufen müssen Sie erklimmen bevor Sie einen der besten Aussichtspunkte Palmas erreichen. Von der Terrasse der Kirche können Sie einen der schönsten Ausblicke Mallorcas hautnah erleben. Lassen Sie ihren Blick über die Dächer Palmas schweifen und genießen Sie die besondere Atmosphäre! Die gotischen Figuren La Seus wirken von der Kathedralterrasse übrigens noch faszinierender. Die geführte Tour dauert in der Regel eine Stunde und gilt als absolutes Highlight. Die Kosten belaufen sich auf € 12,00 pro Person. Diesen Ausflugstipp sollten Sie bei ihrem Urlaub auf Mallorca definitiv nicht verpassen!

Öffnungszeiten:

 

• April, Mai, Oktober: wochentags von 10:00 bis 17:15 Uhr
• Juni bis September: wochentags von 10:00 bis 18:15 Uhr
• November bis März: wochentags von 10:00 bis 15:15 Uhr
• sowie ganzjährig: jeden Samstag von 10:00 bis 14:15 Uhr

Eintrittspreise:

Erwachsene und Kinder ab 11 Jahren zahlen € 7,00 für den Eintritt. Personen mit einem gültigen Behindertenausweis sowie Kinder bis 10 Jahren können den Dom kostenfrei besichtigen. Halten Sie den jeweiligen Ausweis griffbereit!

Adresse:

Catedral de Mallorca
Plaza Almoina
07001 Palma de Mallorca

Werfen Sie auch einen Blick auf die Webseite der Catedral de Mallorca!

Übrigens: Jedes Jahr an Weihnachten finden in der Kathedrale von Palma ökumenische Gottesdienste in deutscher Sprache statt. Sie beginnen am Heiligen Abend um 15:30 Uhr und 17:00 Uhr. Sollten Sie ihren Weihnachtsurlaub auf der Insel verbringen, lohnt der Gottesdienstbesuch allemal. Aber seien Sie pünktlich! Die Sitzplätze sind heiß begehrt und der Gottesdienst wird sehr gut besucht.

 

Kann man eigentlich an der Kathedrale in Palma vorbeifahren ohne ein Foto zu machen?

Wir können es nicht, sooo schön dort!

Fotos: Andreas Trojak