Puig de sa Morisca – auf den Spuren der mallorquinischen Geschichte
Die Baleareninsel Mallorca ist auch geschichtlich gesehen ein interessantes Reiseziel. Einige der beeindruckendsten archäologischen Fundstätten der Insel finden sich im Park Puig de sa Morisca südlich von Santa Ponça. Ein Besuch des Parks ist nicht nur für Geschichts- und Kulturinteressierte interessant, sondern auch Naturliebhaber fühlen sich hier auf Anhieb wohl.
Prähistorische Funde in reizvoller Umgebung
Im Südwesten Mallorcas liegt Santa Ponça idyllisch in einer von steilen Felswänden flankierten Bucht. Rund um den Ort sind mehr als 15 archäologische Fundstätten verzeichnet. So lohnen sich Wanderungen in der Region auf besondere Weise, denn entlang der Wanderwege finden sich herrliche Aussichtsplätze und zahlreiche historische Relikte. Als reich an Funden gilt besonders das Areal des Archäologieparks. Auf dem 45 ha großem Gelände liegen sechs Fundstätten, die auf die Talayot-Kultur zurückzuführen sind. Drei der sechs Fundstätten sind für die Öffentlichkeit zugänglich, während sich die anderen drei auf Privatbesitz befinden. Der Besuch des Parks ist nicht nur kostenfrei, sondern rund um die Uhr gestattet. Eine Erkundungstour ist somit ohne zeitliche Einschränkung möglich. Durch den Park führt ein engmaschiges Netz an Wegen, sodass sich das Gelände auch ideale Bedingungen für einen Familienausflug bietet.
Geschichte der Siedlung im Überblick
Das Gebiet rund um den Puig wurde nachweislich bereits in der späten Bronzezeit besiedelt. In der Zeit der Talayot-Kultur entwickelte sich die Siedlung weiter und auf dem Gipfel des Puig wurde ein Turm errichtet, während sich an den Hängen Unterkünfte für die Siedler befanden. Auch eine Stadtmauer mit mehreren Türmen entstand in der Zeit um 800 v. Chr. und sorgte für den nötigen Schutz. Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich ein reger Handel mit anderen Siedlungen, was durch den natürlichen Hafen in der Bucht ermöglicht wurde. Mit der Ankunft der römischen Truppen im Jahre 123 v. Chr. wurde die Siedlung nach und nach aufgegeben, bis sie 1229 durch die Armee von König Jaime I. endgültig zerstört wurde.
Archäologische Funde zum Anfassen
Während sich die Fundstätten Talayot von Son Miralles, Tumulus von Son Miralles und das posttalayotische Heiligtum von Es Fornets auf Privatgelände befindet, laden die weiteren Fundstätten zu einer kleinen Zeitreise ein und beflügeln die Fantasie. Auf dem Hügel Puig de Sa Morisca findet sich die größte archäologische Fundstätte des Parks. Besucher können sich hier von den Überresten einer einst auf 2.700 m² ausgedehnten Siedlung verzaubern lassen. Die freigelegten Siedlungsreste zeigen deutlich, wie wichtig diese Siedlung einst gewesen sein muss. Das Fundament eines Talayots (dickwandiger Turm) ist durchaus auch aus architektonischer Sicht interessant. In der Bronzezeit als Beobachtungsturm errichtet, war er einst das Kernstück der Siedlung. Zudem findet sich im Archäologiepark ein weiterer Trum in Zyklopenbauweise. Reste von zwei weiteren Gebäuden, die ebenfalls in Zyklopenbauweise errichtet wurden, liegen ebenfalls im öffentlichen Teil der Anlage. Zwischen den einzelnen Fundstätten liegen weitere Überreste, die bisher jedoch noch nicht freigelegt wurden. In den nächsten Jahren wird sich der Park auch weiterhin verändern und weitere Teile der Siedlung werden den Park nach ihrer Freilegung bereichern.
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Santa Ponça als krönender Abschluss nach dem Parkbesuch
Wer den Archäologiepark besucht hat, wird vom Puig aus auch die Aussicht auf den Urlaubsort und die Bucht genossen haben. Nach einem erlebnisreichen Tag lockt der mallorquinische Ort jedoch mit seinen Cafés und Restaurants und lädt zum Entspannen und Erholen ein. Auch ein Abstecher zum Sandstrand und eine kleine Abkühlung im Meer bietet sich nach einer Besichtigung der archäologischen Fundstätten an. Romantiker können am Strand den Sonnenuntergang oder im herrlichen Jachthafen das maritime Flair genießen.
Mehr Infos über Santa Ponca auch auf wirMallorca.eu
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